lift people, not faces

Warum die Persönlichkeitsentwicklung Ihrer Mitarbeiter*Innen auch Ihr Unternehmen betrifft

Persönlichkeitsentwicklung abgeschlossen mit 30?

Seit geraumer Zeit begegnen wir noch hin und wieder dem hartnäckigen Mythos, dass die Persönlichkeitsentwicklung mit 30 Jahren abgeschlossen sei. Diese Annahme geht auf eine Theorie der Persönlichkeitspsychologen Paul Costa und Rüber McCrae zurück, ist heutzutage jedoch längst überholt und durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Psychologie widerlegt worden. 

Die Zahl 30 ist und bleibt letztendlich eben nur eine Zahl und kann nicht als magische Grenze betrachtet werden. Die Persönlichkeitsentwicklung eines jeden Menschen verläuft nicht linear – Persönlichkeit lässt sich auch im Alter noch verändern. Laut einer Studie der Psychologieprofessorin Jule Sprecht verändert sich jede/-r Fünfte nach dem 60. Geburtstag noch einmal stark. 

Was bedeutet das also konkret? Allen voran heißt das, dass noch alles offen ist. Es ist nie zu spät, grundlegende Dinge im Leben zu verändern und an sich zu arbeiten. Die Herausforderungen des Lebens mögen sich mit der Zeit verändern. Die Aufgabe, die diesen Herausforderungen zugrunde liegt, bleibt allerdings dieselbe: Es geht darum, eine Balance zwischen den wesentlichen Bereichen des Lebens herzustellen, um die Voraussetzungen für Zufriedenheit und Ausgeglichenheit im Alltag zu schaffen. 

Was hat die Persönlichkeitsentwicklung Ihrer MitarbeiterInnen mit Ihrem Unternehmen zutun?

Wir haben vielen Menschen unterschiedlichster Altersgruppen die Frage gestellt, worauf sie in ihrem Leben nicht verzichten können. Die Antworten gingen alle auf dieselben vier wesentlichen Bereiche zurück: Arbeit, Beziehungen, Gesundheit und Sinn & Kultur. Dabei war es nicht wichtig, ob wir diese Frage einem jungen Menschen in der Schule, einer Fach- und Führungskraft im Berufsleben oder älteren Menschen stellten. Wenn wir uns auf das Wesentliche konzentrieren unterscheiden wir uns gar nicht sonderlich viel. 

Diese vier Bereiche bilden die Säulen des Lebenbalance-Modells, das von Dr. Nossrat Pesechikan im Rahmen seiner Salutogenese-Studie entwickelt wurde. Die Studie untersucht, warum und wie Menschen gesund bleiben. Das Ergebnis: Wir sind dann zufrieden und belastbar, wenn die vier genannten Lebensbereiche ausbalanciert sind. Zufriedene MitarbeiterInnen sind folglich auch belastbare MitarbeiterInnen, denen es gelingt, langfristig ihr volles Leistungspotenzial auszuschöpfen. 

Unser Job hat einen enormen Einfluss auf unser Leben und damit auf unsere Persönlichkeit. Wir verbringen so viel Zeit auf der Arbeit, dass es nicht möglich ist, unser privates Ich gänzlich von unserem beruflichen Ich zu trennen. Gerade für junge Auszubildende ist der Eintritt in das Berufsleben von großer Bedeutung. Es werden neue soziale Erfahrungen gemacht, die Persönlichkeit wird an andere Rollen angepasst, es müssen neue Herausforderungen bewältigt werden. Ihr Leben wird ab dem Ausbildungsbeginn grundlegend verändert. Wir sollten uns jedoch stets vor Augen führen, dass nicht bloß das Leben der Auszubildenden verändert wird. Es sind genau die Menschen, die ab ihrem ersten Tag damit beginnen, die Zukunft des Unternehmens stark zu beeinflussen. In welche Richtung haben Arbeitgeber zumindest in Teilen selbst in der Hand.

Ergebnisse der Gallup-Studie

Viele Arbeitgeber würden vermutlich zustimmen, dass das Mitarbeiterengagement und die allgemeine Zufriedenheit im Unternehmen nicht immer von Anfang an da ist. Es müssen also die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die die Basis für die gewünschten Kompetenzen bilden. Laut einer Studie von Gallup geben 87% der Millennials und 69% der non-Millennials an, dass die Option der Persönlichkeitsentwicklung innerhalb des Unternehmens für sie sehr wichtig sei. Es zeige ihnen, ob ihre Stimme Gewicht trage und ob ihre Belange ernst genommen werden. 

Letztendlich kann man sagen, dass die Investition in Persönlichkeitsentwicklung viele Möglichkeiten bietet und eine win-win Situation für beide Parteien, sowohl für MitarbeiterInnen als auch für das Unternehmen, darstellt. Während die MitarbeiterInnen dazu befähigt werden, die vier grundlegenden Säulen des Lebens selbstständig aufzubauen und langfristig aufrecht zu erhalten, bekommt das Unternehmen im Gegenzug effektivere, motiviertere Arbeit und die Mitarbeiterbindung wird erhöht.