Feedback gehört zu unserem alltäglichen Leben dazu. Es ist zum einen wichtig für uns selbst, unsere Mitmenschen auf die Dinge hinzuweisen, die unserer Meinung nach besser laufen könnten. Schließlich können sich nur dann Veränderungen einstellen, wenn wir die Probleme offen ansprechen. Zum anderen ist es auch für den Empfänger selbst wichtig. Vielleicht ist ihm sein Fehlverhalten und dessen Wirkung gar nicht bewusst.
Feedback ist jedoch nicht gleich Feedback. Bestimmt hast du selbst schon einmal gemerkt, dass kleine Änderungen in der Formulierung große Unterschiede in der Wirkung machen können. Gutes Feedback führt im Idealfall zu einer Verbesserung für beide Seiten. Schlechtes hingegen könnte falsch interpretiert oder vielleicht sogar gar nicht verstanden werden. Oft fühlt sich die andere Person dann persönlich angegriffen, verurteilt oder nimmt das erhaltene Feedback nicht als hilfreich wahr.
Netflix hat sich lange mit dem Geben und Annehmen von Feedback auseinandergesetzt und vier Leitsätze formuliert. Die Grundaussagen der Leitsätze haben wir hier für dich zusammengefasst:
Feedback geben:
1. Unterstützung als Ziel
Ist es nicht ein gutes Gefühl, wenn wir merken, dass unsere Mitmenschen uns weiterbringen und unterstützen möchten? Genau dieses Gefühl sollten wir vermitteln, wenn wir Feedback geben. Was bedeutet das? Ganz einfach: Unsere Absichten sollten positiv sein. Dem Empfänger sollten nicht nur seine Fehler vor Augen geführt werden, sondern vor allem Handlungsmöglichkeiten, mit denen er sich in Zukunft verbessern kann. Du willst der anderen Person schließlich weiterhelfen und ihr nicht schaden oder sie verletzen.
Man sollte also beispielsweise nicht sagen: „Du bekommst es einfach nicht hin, in unseren Besprechungen nicht ständig auf dein Handy zu schauen!“
Stattdessen könnten wir das Ganze wie folgt formulieren: „Wenn du aufhören würdest, in unseren Besprechungen so oft auf dein Handy zu schauen, werden die Kollegen dich eher als interessiert und aufmerksam wahrnehmen. So würde es uns besser gelingen, miteinander in den Austausch zu gehen und ein gutes Arbeitsklima herzustellen.“
Hört sich schon ganz anders an, oder?
2. Praktischer Nutzen
Feedback sollte stets greifbar und umsetzbar für den Empfänger sein. Denn was ist demotivierender als für etwas kritisiert zu werden, was man nicht verändern kann?
Man sollte es also nicht bloß sagen: „Die Wirkung deiner Präsentation ist sehr gering.“
Besser wäre es so: „Wenn du einen Weg finden kannst, die verwendeten Fachausdrücke auch für Laien verständlich zu machen, würdest du mehr Menschen erreichen und somit die Wirkung deiner Präsentation erhöhen.“
Feedback annehmen:
3. Wertschätzung zeigen
Feedback wird in vielen Fällen sehr persönlich aufgefasst. Es ist eine völlig natürliche Reaktion, dass wir uns entschuldigen oder verteidigen. Lösungsorientiert ist eine solche Reaktion allerdings eher weniger. Stattdessen sollten wir versuchen, das erhaltene Feedback erst einmal von uns als Person abzugrenzen und möglichst objektiv zu betrachten. Es gibt immer einen Grund, weshalb man kritisiert wird. Deshalb sollte man stets aufmerksam zuhören und Wertschätzung für das Feedback zeigen.
Aber nicht verzweifeln, falls du dir das ein oder andere doch ein bisschen zu sehr zu Herzen genommen hast. Feedback nicht persönlich zu nehmen ist Übungssache und wird mit der Zeit einfacher.
4. Akzeptieren oder ablehnen
Wir werden in unserem Leben noch oft Feedback erhalten, sei es in unserem Job oder in unserem Privatleben. Die Entscheidung, wie und ob wir darauf reagieren möchten, liegt jedoch allein bei uns. Feedback kann uns durchaus weiterbringen. Deshalb schadet es nie, genau zuzuhören und über die Anregungen nachzudenken. Man sollte sein Verhalten stets reflektieren – ob wir das Gesagte aber letztlich annehmen oder ablehnen ist ganz allein uns überlassen.